Jährlich 100.000 Tonnen erneuerbarer Wasserstoff

Von Alexandra Angelbratt, Leiterin der Abteilung Wasserstoff, RES

Wir bei RES glauben an eine Welt, in der jeder Zugang zu erschwinglicher, emissionsfreier Energie hat.  Um eine solche Welt zu schaffen, wird erneuerbarer Wasserstoff benötigt, und wir möchten seinen Einsatz beschleunigen.

Wasserstoff wird den erneuerbaren Strom ergänzen und eine Lösung für die Dekarbonisierung einer Reihe „schwer zu bewältigender“ Herausforderungen unserer Energie- und Industriesysteme sein.

Die neu eingeführte Wasserstoffproduktion muss angesichts der strengen Vorgaben möglichst emissionsfrei sein,  und um die Verbraucher zum Wechsel zu bewegen, muss sie möglichst kostengünstig sein. Erneuerbarer Wasserstoff, der mit Wasserelektrolyse und erneuerbarer Energie produziert wird, liefert beides, null Emissionen und geringe Kosten. Deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt beginnen, ihn im großen Maßstab einzuführen, denn das wird sich in Form von Skalenerträgen, Kohlenstoffreduzierung und Wirtschaftswachstum auszahlen.

RES ist jetzt seit einigen Jahren im Bereich des erneuerbaren Wasserstoffs tätig. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern und mit dem gemeinsam genutzten Fachwissen unterstützen wir die Dekarbonisierung der Industrie durch die Entwicklung und den Betrieb umweltfreundlicher Wasserstoffanlagen mit erneuerbarer Energie.

Eine mächtige Partnerschaft

Seit 2021 verwandeln wir die Gemeinde Ånge in Schweden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde in eine Drehscheibe für erneuerbare Energie. Wir wollen die Industrie mit erneuerbarem Wasserstoff versorgen, die Energiewende beschleunigen und dazu die verfügbaren Netzkapazitäten nutzen.

In den letzten Jahren hat die Region mit dem Verlust der lokalen Industrie zu kämpfen, die für den Erhalt des Wohlstands der Einwohner und der Gemeinde unerlässlich ist. Dabei hat die Region ein riesiges Potenzial und die Einwohner von Ånge setzen sich leidenschaftlich für den Erhalt ihrer natürlichen Ressourcen und eine Zukunft mit sauberer Energie ein, denn das wird dazu beitragen, dass die Gemeinde wieder aufblüht.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde entwickeln wir zwei Wasserstoffanlagen in der Gemeinde Ånge, eine in Alby und eine zweite in Ljungaverk. Die Einrichtungen entstehen in mehreren Phasen. Die erste Phase beginnt 2027. In der zweiten Phase 2028 wird eine neue Stromleitung für eine größeres Wasserstoffanlage errichtet.

Die fertiggestellten Einrichtungen werden zusammen eine installierte Leistung von 600 MW haben und in der Lage sein, jährlich 100.000 Tonnen erneuerbaren Wasserstoff zu produzieren. Zum Vergleich, der von den Anlagen produzierte Wasserstoff würde den Strombedarf von drei Städten von der Größe von Sundsvall decken, wo 100.000 Einwohner leben. Würde die jährliche Wasserstoffproduktion in Ånge als Kraftstoff verwendet, würde die Produktion für 950 Millionen Meilen Fahrt oder 237.500 Erdumrundungen reichen.

Drehscheibe für erneuerbares Wachstum

Dieses Projekt wird als Katalysator das industrielle Wachstum in der Gemeinde fördern. Für uns ist es der Schlüssel zum entstehenden erneuerbaren Industriecluster. Bedingungen, wie z. B. verfügbares Land, gute Transportanbindung, lokal produzierter erneuerbarer Strom in einer Region mit niedrigen Strom- und Wasserpreisen und günstigem erneuerbarem Wasserstoff, machen die Gemeinde Ånge für neue Industrieansiedlungen attraktiv. Die Verlagerung von Industrie in die Region wird auch mehr Arbeitsplätze schaffen. Es wird erwartet, dass durch diese Projekte und die positiven Auswirkungen auf die Gemeinde bis zu 300 Arbeitsplätze entstehen werden.

Mehr als das, das Cluster der erneuerbaren Industrie wird wie im Fall von Alby die Verwendung von Wasserstoff ebenso wie von Restprodukten wie Wärme und Sauerstoff durch andere Betriebe am Standort ermöglichen. Das ist ein neues innovatives und energieeffizientes System, das Wert schafft für die Region, in der die Energie produziert wird.

An der vordersten Front der Innovation

Schwedens Energiebedarf wird laut Schätzungen erheblich steigen und deshalb auch der Bedarf an Investitionen in erneuerbare Energie. Durch die Kombination von Windenergie, Sonnenenergie und Energiespeichern wird eine stabile, erneuerbare Stromversorgung sichergestellt.

Die Gemeinde Ånge ist ein gutes Beispiel dafür. In Zusammenarbeit mit dem schwedischen Stromnetzbetreiber Ellevio haben wir die Erweiterung der Hauptnetzstation Tovåsen unterstützt und das Cluster der erneuerbaren Energie ermöglicht, das in der Region Ånge entstanden ist. Tovåsen ermöglicht den Ausbau von Wind- und Solarenergie und damit den Ausbau von erneuerbarem Wasserstoff.

Wir sind davon überzeugt, dass Schweden durch dieses Projekt zum Vorreiter bei den erneuerbaren Energie wird und Ånge steht an vorderster Front. Die innovative und nachhaltige Nutzung lokaler Ressourcen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort demonstriert die Vision von RES in Aktion. Wir schaffen eine Zukunft, in der jeder Zugang zu erschwinglicher emissionsfreier Energie hat.

Sehen Sie sich unser Video zum Projekt an und hören Sie aus erster Hand von dem Projektteam, den Gemeindevertretern und den Gemeindemitgliedern mehr darüber, wie Ånge von dem Projekt profitiert.